Eine Buchvorstellung: Kerry Egan über mehr als nur Weisheit und den Tod an sich
Es ist ein wunderbares Leben, und dann geht man…
Es gibt Bücher, die machen etwas mit einem …
So ist es mit dem Buch von Kerry Egan
WEnn eine Hospizseelsorgerin erzählt von Sterbenden und dem Leben an sich, dann sollte man zuhören!
Nicht nur hat Kerry Egan selbst eine schwierige Krankheitsgeschichte erlebt, nein Sie hat ihren Blick auf ganz besondere Weise geschärft.
Obwohl es ums Sterben geht sprüht das Buch vor Leben und der unbedingten Liebe zum Leben.
Eine Textprobe die auch auf folgender Seite zu finden ist:
https://www.zukunftsfreude.com/es-ist-ein-wunderbares-leben-und-dann-geht-man/
„… Seine Frau hatte mich nicht gebeten, ihn zu trösten. Ich sollte ihn einfach sehen. Darin war ich gescheitert. Ich hatte ihn besucht, ihn aber letztlich nicht gesehen. Ich hatte es nicht geschafft, an seinem vom Schlaganfall beschädigten Körper vorbeizusehen.
Der Wunsch, als die Person, die man ist, gesehen, gekannt und akzeptiert zu werden, kommt bei meinen Familien und Patienten immer wieder einmal hoch. Es muss hart sein, wenn andere Leute den eigenen Körper ganz anders wahrnehmen als man selbst es tut, und wenn man nur anhand dieses Körpers beurteilt wird. Es muss hart sein, wenn die Menschen um einen herum sich weigern, einen so zu akzeptieren, wie man sich selbst sieht und einen stattdessen furchterregend oder bemitleidenswert finden….“(…)Das, was man verliert, formt, wer man wird. Daran führt kein Weg vorbei. Die Verluste löschen jedoch nicht aus, was vorher war. Dass diese Frau ihre beiden Babys verloren hatte, änderte nichts an der Tatsache, dass sie Mutter geworden war und es auch nach dem Tod der Kinder bleiben würde. Der Sprachverlust meines Schlaganfallpatienten nahm ihm nicht seine Jahre als Vater, Ehemann, Anwalt, Klavierspieler.
Manchmal schmerzt ein Verlust so sehr, dass eine äußere Schale das einzige Mittel zum Schutz unserer Seele zu sein scheint, eine Schale, die so hart ist, dass wir uns selbst nicht mehr wiedererkennen. Und doch sind wir immer noch da. Alles, was wir waren, ist noch da. Es ist nur verborgen. Und manchmal sogar vor uns selbst.
Als ich krank war und auch noch Jahre danach hätte ich alles dafür gegeben, in der Zeit zurückspringen zu können. Wieder die Frau sein zu können, die ich war, bevor ich krank wurde. Ich vermisste sie, vermisste die Frau, die ich gewesen war – ihren Verstand, ihren Körper, ihr Seelenleben, ihre Ansichten über sich selbst und die Welt. Ich wollte sie wiederhaben. Ich wollte wieder sie sein. Ich dachte, sie wäre für immer fort. Ausgelöscht.
Doch so funktioniert es nicht. Ich konnte nicht zurück und wieder die sein, die ich damals war. Aber der Mensch, der ich damals gewesen war, war auch nicht weg.(…)“Danke für dieses warmherzige Buch!